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Ruhe-Oase Bad Wildbad



Man neigt dazu dieses Fleckchen Erde im Nordschwarzwald zu unterschätzen, ist doch die Kurstadt – vor allem bei schlechtem Wetter – nicht allzu belebt. Die Geschäfte in der Innenstadt schließen nach und nach und gastronomisch wird auch nicht sehr viel geboten, wenn da nicht die Insidertipps wären. Nach mittlerweile 10 Jahren, die ich dort zweimal im Jahr (meistens über das Wochenende und mit meiner Lieblings-Freundin Kiki) verbringe, weiß ich, wovon ich spreche.

 

Mit jedem Mal bin ich mehr angetan von dieser Oase der Ruhe. Und auch wenn fast schon alles routiniert abläuft, entdeckt man doch bei und vor allem für sich selbst immer wieder Neues. Es kommt nämlich auch auf den eigenen Gemütszustand an, wie man so ein Wellnesswochenende erlebt. Ich war schon so im Außen, dass die erhoffte Entspannung und Erholung ausgeblieben war. Natürlich konnte ich so dem Alltag entfliehen und hatte meine Auszeit. Aber wieder zurück holte mich bald alles wieder ein.


Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg

(Laotse)



Doch vom letzten Aufenthalt in Bad Wildbad konnte ich eine Weile zehren.  Ob dies nun an dem traumhaften Wetter oder meiner eigenen Verfassung lag, sei einmal dahin gestellt. Vermutlich alles zusammen. Die Bilder und Erinnerungen habe ich zwar immer noch im Kopf, aber dennoch juckte es mich in den Fingern auch darüber zu schreiben und so das Erlebte festzuhalten.

 

In der Regel leiten wir das Wochenende freitagnachmittags mit einem Spaziergang im wunderschönen Wildbader Kurpark ein, den man auf keinen Fall außer Acht lassen sollte. Hier kann man seine Energien aufladen und sich vom Alltag erholen. Die Enz, die dort durchrauscht, die Vielzahl der Bäume und andere schöne Plätze laden zum fotografieren und verweilen ein. Danach sorgen wir für unser leibliches Wohl im 'Cafe Am Bad' zum Pita und Tortilla essen mit einem Salatbouquet, was wirklich einmalig und ein Gaumenschmauss ist. Viel Auswahl an Weinen gibt es nicht. Da sind wir Pfälzer anderes gewohnt. Aber die wenigen Weinsorten, die dort angeboten werden runden die Gerichte auf jeden Fall ab. Den Abschluss machen wir in der hoteleigenen Sauna. Wir sind angekommen.


Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet.

(David Hume, schottischer Philosoph)


(Bild: Schwarzwald Plus)

 

Samstagsmorgens nach dem Frühstück geht es in das Highlight Bad Wildbads – das Palais Thermal. Man sagt auch die königliche Wellnessoase. Denn diese einzigartige Bade- und Saunalandschaft im orientalischen Stil mit seinem heilkräftigendem warmem Thermalwasser in sprudelnden Wasserbecken, auch Fürstenbäder genannt, lud schon in vergangenen Zeiten Könige und Fürsten ein. Erholung und Entspannung sind dort garantiert. Ab und zu gönnen wir uns eine Wellnessbehandlung. So verbringen wir den ganzen Tag dort.

Das Palais Thermal ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Palast. Als Neuling kann man sich da leicht verlaufen. 

 

Für uns "alte Hasen" gestaltet sich das mittlerweile alles sehr entspannt. Kennen wir uns doch bestens aus. Leider verfliegt die Zeit immer viel zu schnell.


Warum sind denn die Götter Götter? Weil sie mit Bewusstsein

und Absicht nichts tun.

(Friedrich Schlegel)


Man könnte im Hotel zu Abendessen. Aber wir gehen gerne in eines der der wenigen Restaurants der Stadt. In den Wildbader Hof, wo man bei gutbürgerlicher, schwäbischer und vegetarischer Küche auch in den kulinarischen Genuss kommt. Allerdings sollte man einen Tisch reservieren, denn der Andrang ist dort groß. Dass man danach mit einer angenehmen Schwere ins Bett fällt, muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen.

 

Was ich auch nicht außer Acht lassen will, ist das Marcel-Baluta-Ensemble. Dort werden z. B. Mozart-, Strauß-, Musical-, aber auch Filmmelodien zum Besten gegeben. Das Ganze dauert eine Stunde und der Eintritt ist mit der Gästekarte frei. Wer klassische Musik mag, sollte sich dies im im Forum König-Karls-Bad in der Innenstadt auf keinen Fall entgehen lassen.


Gegen gut gemachte Musik kann sich niemand wehren 

- sie zielt direkt auf die Seele.

(Hans Zimmer, deutscher Filmkomponist, Arrangeur und Musikproduzent)



Nach diesem Ohrenschmaus geht es dann zu einem weiteren (im wahrsten Sinne des Wortes) Höhepunkt – dem Sommerberg. Es gibt zwar auch eine Möglichkeit mit dem Auto auf den 300 Meter hohen Berg zu fahren, aber wir bevorzugen dies mit der Sommerbergbahn, die nunmehr schon seit über 100 Jahre Gäste auf das Plateau des Sommerbergs transportiert. Oben angekommen erwarten einen zahlreiche Wanderwege. Außerdem kann man den Baumwipfelpfad und die neu erbaute WildLine Brücke, 380 Meter pures Adrenalin in 60 Meter Höhe mit tiefen Ausblicken hinunter ins Enztal und nach Bad Wildbad erkunden.

 

Meistens führt uns der Weg zur Grünhütte. Dort angekommen ist es ein Muss sich den Blaubeerpfannkuchen einzuverleiben. Auch wenn man dafür (vor allem bei gutem Wetter) eine Dreiviertelstunde in der Schlange steht. Man kann den Sommerberg auch zu Fuß erreichen. Uns genügen aber schon die 10 bis 15 Kilometer lange Wanderung auf dem Sommerberg.


Des Wanderns Lust ist, dass man die Zwecklosigkeit genießt.

Genüge im eigenen Selbst zu finden, das ist des Wanderns höchste Stufe.

(Best Moutain Artists)


 

Wer jetzt noch keine Lust auf die Ruhe-Oase Bad Wildbad beziehungsweise ein paar Tage Erholung, Entspannung und Wellness bekommen hat, sollte sich am besten selbst davon überzeugen.

 

Ich für meinen Teil freue mich jetzt schon auf das nächste geplante Wochenende im Februar. Dann wollen wir neben dem üblichen Programm auch einmal mit dem Bus in das ca. 15 Kilometer entfernte Kaltenbronn und von dort aus über den Wildsee zur Grünhütte laufen. Wie uns nämlich beim Blaubeerpfannkuchen essen zwei Wanderinnen erzählten, soll dies auch ein sehr schöner Wanderweg mit ein paar Highlights sein. Wir lassen uns gerne überraschen. Und, nur so am Rande bemerkt: Alleine die freundlichen Menschen, die man beim Wandern trifft, sind eine Wohltat für die Seele.

 

Oder wie sehr schön in einem Zitat von 'Visual Statements! (VS) beschrieben:

 

"Manchmal brauchst du nur ein kleines Abenteuer, um deine Welt wieder in neue Bahnen zu lenken. Eine Auszeit vom Alltag, die dein Herz öffnet und deine Sicht auf das Leben verändert. Warte nicht zu lange, sondern nutze jede Gelegenheit, die sich dir bietet".


Namasté

Eure Tanja

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