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Schönes glückliches Kopenhagen


(Fotos: eigenes Archiv, Hauptbahnhof - Københavns Hovedbanegård, Tivoli-Park)

 

Ankommen. Der erste Weg, wie auch an jedem anderen Tag ins Zentrum, führte uns am Bahnhof im Herzen von Kopenhagen vorbei. Ein Knotenpunkt, der mit seinem rustikalen alten Stil und seiner riesigen, hohen Halle mit diversen Geschäften, seinen eigenen Charme hat. Den gegenüberliegenden Tivoli-Park, welcher auch zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten zählt, war für uns uninteressant, da wir nicht vor hatten an den dort angebotenen Attraktionen teilzunehmen.

 

So viel schon einmal vorneweg - in Kopenhagen muss man sich einfach wohl und geborgen fühlen. Trotz der vielen Menschen und des hohen Verkehrsaufkommens, auch bedingt durch die vielen Fahrradfahrer, kommt dort keine Hektik auf. Wenn ich da an andere Großstädte denke. Doch, woran liegt das? Einmal davon abgesehen, dass diese Stadt wirklich einiges zu bieten hat, zählen die Dänen zu den glücklichsten Völkern der Welt, weil sie angeblich keine Zukunftsängste haben müssen. Die Differenz zwischen Arm und Reich ist nur gering und die Arbeitslosenrate sinkend. Außerdem leben die Dänen mit dem Bewusstsein, dass man teilen muss. Wenn das Mal nicht eine gute Voraussetzung ist, um in einer Kommune gut miteinander klarzukommen. Natürlich darf man nicht vergessen, dass wir im Urlaubsmodus waren ...


(Fotos: eigenes Archiv, Kanäle Kopenhagens, Stadtstrand am Schauspielhaus)

 

Glück hatten wir auch mit dem Wetter. Volle vier Tage begleitete uns die Sonne, ja, sie strahlte förmlich mit uns um die Wette bei unserer Sightseeingtour, die wir meistens zu Fuß unternahmen. Einmal waren wir mit dem Boot auf den Kanälen unterwegs, genossen es aber auch an ihnen entlang zu schlendern. Eigentlich kommt man gar nicht darum herum, so viele gibt es davon. Das kam mir natürlich sehr entgegen, zieht es mich doch schon von jeher ans Wasser.

 

So erlebten wir noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit und landeten auch zweimal an einem Stadtstrand, wo tatsächlich Beachfeeling aufkam. Dass dort eine Kugel Organic-Eis fast 6 Euro kostet, tat dies keinen Abbruch. Es ist kein klassischer Strand in dem Sinne, sondern eine Liegefläche aus Holzbrettern in einer kleinen Hafenbucht direkt am Schauspielhaus. Dort tummeln sich überwiegend junge Menschen, aber natürlich auch Touristen wie wir und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Zu Recht wird Kopenhagen mit 'Riviera des Nordens' betitelt. Es mag zwar oberflächlich sein, aber auffallend waren auch die schönen Menschen, die dort leben. So schön wie ihre Stadt. Ob das an ihrer Sorglosigkeit liegt?


(Fotos: eigenes Archiv - Nyhavn, Smørrebrød, die kleine Meerjungfrau)

 

Ein absolutes Muss für mich, war am Nyhavn ein Smørrebrød genießen. Diese Ecke Kopenhagens ist wohl die bekannteste. Hier durften wir einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben. Ich denke, die Bilder sprechen für sich. Aber auch mit dem Smørrebrød (Wikipedia = deutsch Smörrebröd, ist ein reich belegtes Butterbrot und ein traditionelles Mittagessen der dänischen Küche. Die Grundlage bildet eine Scheibe Brot, oft Roggenbrot, der Kombination des Belages sind keine Grenzen gesetzt) kam ich – im wahrsten Sinne des Wortes - auf meine Kosten. Ich wählte die Variante mit den Krabben. Einmal davon abgesehen, dass in Kopenhagen horrende Preise sind, habe ich noch nie so leckere Krabben gegessen. Echte frische Nordseekrabben – einfach nur köstlich.

 

Bei unserer Tour mit dem Boot kamen wir auch an 'Den little havre', der kleinen Meerjungfrau, das kleinste Wahrzeichen der Welt, vorbei. Sie ist die wohl am meisten fotografierte Sehenswürdigkeit Kopenhagens. Da wir sie vom Boot aus nur von hinten betrachten konnten, beschlossen wir sie noch einmal zu Fuß zu besuchen. Die Geschichte um die kleine Meerjungfrau ist eine traurige. Nicht nur, dass sie schon einige Male dem Vandalismus zum Opfer gefallen ist, wurde sie auch noch von ihrem Prinzen verschmäht. Ihr sehnsüchtiger Blick ist nicht übersehen.


(Fotos: eigenes Archiv, Schloss Amalienborg)

 

Natürlich sollte man sich auch die Residenz des Königs nicht entgehen lassen. Die prachtvollen Bauten mit ihrem riesigen Vorplatz und der Leibgarde haben schon etwas Beeindruckendes. Aber auch die Gässchen versprühen ein ganz besonderes Flair. Neben farbigen Häuserfaden spürt man die Ruhe und Gelassenheit der Kopenhagener.

 

Früher oder später landet man sowieso in der Fußgängerzone Strøget mit ihrer Shoppingmeile, vielen Cafés und Bars. Es ist zwar schrill und laut, aber auch hier genießt man einfach nur die Atmosphäre. Unter anderem befindet sich dort das Kaufhaus Illum mit einer Rooftopbar, von der aus man über die Dächer der Stadt blicken kann. Ein paar Meter weiter kommt man zum Rundetårn, dem runden Turm, welcher König Christian der IV. im 17. Jahrhundert so konstruieren ließ, dass er im Wagen oder zu Pferd hinaufkam, um in die Sterne zu schauen. Alleine die Vorstellung finde ich faszinierend.


(Fotos: eigenes Archiv - in den Gassen Kopenhagens, Rundetårn, Strøget, Rooftop Illum)


Die schönste Zeit im Leben sind die kleinen Momente, in denen du spürst, du bist zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. (Spruch des Tages)


Wie in allen Großstädten, um nicht zu sagen Metropolen der Welt, in denen ich bisher war, gibt es auch idyllisch angelegte Parkanlagen, in denen man sich dem Treiben entziehen kann. Im Frederiksberg Gardens, ein romantischer Landschaftsgarten im englichsen Stil sowie eine der größten und attraktivsten Grünflächen Kopenhagens gibt es eine Tradition, die mich ziemlich berührt hat. Hier geht sozusagen die Schnullerära zu Ende. Das heißt, immer wenn die Kids ihre Schnullis nicht mehr brauchen, werden sie dort zur Erinnerung an einem Baum aufgehängt.

 

Ein weiteres Highlight war Rosenborg Park mit seinem märchenhaften Schloss, in dem König Christian IV. im 17. Jahrhundert seine Sommerresidenz hatte. Allerdings besichtigten wir es nur von außen. Die vielen Museen ließen wir auch außer Acht. Dazu reichte uns die Zeit nicht, wäre aber auf jeden Fall beim nächsten Besuch ein Thema. Apropos märchenhaft. Fast bei jeder Sehenswürdigkeit Kopenhagens war auch der bekannte Dichter und Schriftsteller Hans Christian Andersen zugegen. Kennen wir nicht alle seine Märchen? Man kann wirklich behaupten, dass in dieser Stadt Moderne auf Märchen trifft, was sie noch abwechslungsreicher und sympathischer macht.


(Fotos: eigenes Archiv - Frederiksberg Gardens, Schloss Rosenborg, Hans Christian Andersen)


Und so märchenhaft könnte ich noch weiter schwärmen von Kopenhagen, dieser schönen glücklichen Stadt. Ich war bestimmt nicht das letzte Mal dort.


Namastè

Eure Tanja

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Kommentare: 3
  • #1

    Solange (Montag, 03 September 2018 16:07)

    Sehr schöner Bericht über Kopenhagen. Sicher einer meiner nächsten Ziele für
    geplante Städtereisen!

  • #2

    Tanja (Montag, 03 September 2018 18:57)

    Danke, liebe Solange. Wer weiß, vielleicht führt uns der Weg zusammen hin :-)

  • #3

    Kiki (Dienstag, 04 September 2018 08:17)

    Da kommen die Erinnerungen wieder hoch. Ich war auch bestimmt nicht das letzte Mal dort.:)