Kraftorte


Kraftorte – ja, es gibt sie diese besonderen Orte der Kraft. Orte, deren Energien uns immer wieder magisch anziehen. Als Kraftorte werden überwiegend geografische Orte bezeichnet, die aus esoterischer Sicht eine besondere Erdstrahlung haben, jedoch naturwissenschaftlich nicht nachweisbar sind. Manchmal ist es aber auch nur unser eigenes Empfinden, welches uns immer wieder an diese Orte zurückkehren lässt.


(Foto: Adope Stock)


Der für mich ultimativste Kraftort ist das Meer. Überhaupt zieht es mich immer wieder an Gewässer. Dies mag ein Fluss, ein See oder sogar ein simpler Teich sein. Wasser übt auf mich eine unbeschreibliche Energie aus. Es ist wie eine Kraftquelle. Bekanntermaßen ist Wasser in Form von Seen, Flüssen oder Quellen die weibliche Yin-Energie und geeignet, um in Kontakt mit seinen Gefühlen und der Intuition zu kommen.


Das Meer ist der letzte freie Ort auf der Welt.

(Ernest Hemingway)


(Fotos: Apotheke Adhoc, Family4Travel, Stadtmagazin.com, Café Hindenburg, Speyer)


Als ich vor einigen Jahren alleine nach Mallorca verreist war, konnte ich diese Energie ganz deutlich spüren. Einmal davon abgesehen, dass es eine interessante Erfahrung ist, alleine zu reisen, erlebte ich auch das Abschiednehmen vom Meer am letzten Tag besonders prägend und intensiv. Es war Mitte Oktober, somit die Strände fast leer und nicht überfüllt von Tourismus.

 

Während ich damals dort saß, nahm ich alles bewusst in mich auf: Das endlos weite Meer, seinen salzigen Geruch und Geschmack, die Wellen, die eine nach der anderen ans Ufer rollten, den Wind auf meiner Haut und die spielenden Kinder am Strand. Ich fühlte mich frei. Ich lebte im Hier und Jetzt. Und ist das nicht die Essenz? Jedenfalls habe ich dieses Bild heute noch, auch ohne Erinnerungsfotos vor Augen.

 

Es mag zwar banal klingen, doch auch in der heimatnahen Strandbar verspüre ich positive Vibes. Zu entspannen und den Alltag hinter mir zu lassen führe ich nicht nur auf die dortige Atmosphäre und die leckeren Cocktails zurück. Ich bin überzeugt, dass dies die positive Energie des Flusses mit sich bringt. Ganz im Sinne von "alles fließt".

 

Weitere Kraftplätze können die Natur oder Städte sein. In der Natur erlebe ich diese immer wieder aufs Neue. Aber haben wir nicht alle eine Lieblingsstadt? Eine, in der wir uns einfach nur wohlfühlen? Eine, in der man gemütlich flanieren, in einem Eiscafé sitzen oder sich einfach nur treiben lassen kann? Und gibt es nicht auch Städte, vor denen man am liebsten flüchten würde, weil sie einfach nur Stress und Hektik vermitteln? Ich kenne beides davon. Ganz klar, welche ich meide.


Lebe dein Leben! Das zweitschönste im Leben ist, sich treiben zu lassen.

Das Schönste ist, seinen Platz zu finden.

(www.likemonster.de)


(Fotos: Naturagar, Meinbezirk, BR, myheimat.de)


Es gibt sogar Kraftorte, die als solche auf topografischen (= Lage eines Objektes) Wanderkarten vermerkt sind. Es handelt sich dabei um Quellen, Berge, ungewöhnliche Felsformationen, Steinkreise, Höhlen, Wasserfälle oder Waldlichtungen, aber auch Gebäude, wie alte Kirchen, Klöster, Kapellen oder Ruinen. Diese Karten stammen noch aus keltischen, kultischen sowie vorchristlichen Zeiten. Des Weiteren erkennt man Kraftorte durch seltsam wachsende Bäume. Sie stellen sich ineinander verdreht, vergabelt oder zusammengewachsen dar. Je nachdem wie stark die Energien an solch einem Kraftort sind, bilden sich die Bäume aus und nehmen diese seltsamen Formen an.

 

Es liegt an jedem Selbst, ob er sich mehr zu einem offenen, natürlichen oder bebauten Ort hingezogen fühlt, ob er das Wasser, einen Berg, eine Höhle, luftige oder erdige Energien braucht. Auf Bergen findet sich übrigens eher die männliche Yang-Qualität. Sie kann man aufsuchen, wenn man sich mehr Klarheit und Weitblick wünscht.


Berge sind stille Meister und machen schweigsame Schüler.

(Goethe)


(Foto: InSpiration - Reisen der Achtsamkeit)


Um sich bewusst mit einem Ort der Kraft zu verbinden, können Meditationen und Visualisierungen von Nutzen sein.

 

Auch ich verwende in meinen Yogastunden imaginäre Kraftorte als Entspannungsübung (siehe Zusammenfassung). Erlebt man diese Plätze doch als beruhigend, erholsam und entspannend. So werden zu meinen Yogaräumen auch Kraftplätze. Dass diese inzwischen mit viel positiver Energie aufgefüllt sind, vernehme ich schon beim Betreten dieser Räumlichkeiten.

 

Was ich aber immer wieder als Ort der Kraft empfinde, ist mein zu Hause. Es ist mein Ort des Rückzugs. Wenn ich den ganzen Tag unterwegs war und dann abends mein Heim betrete, spüre ich sie auch - diese positive Energie. Dabei fiel schon das eine oder andere Mal 'etwas' von mir ab.


Der Mensch bereist die Welt auf der Suche nach dem, was ihm fehlt.

Und er kehrt nach Hause zurück, um es zu finden.

(George Moore)


 (Fotos: csm-lichtraum, Natürlich)                                                  


Orte der Kraft sind aber nicht nur da, um etwas zu erhalten, um Energien aufzuladen oder Heilung zu bekommen. Man kann sie aufnehmen, aber nicht verlangen. Im Grunde sollte man dankbar sein, an solchen Orten sein zu dürfen. Manchmal bemerke ich erst nachdem ich mich ohne etwas zu fordern oder zu erwarten an einem Kraftplatz aufgehalten habe die positive Energie, die mir dieser Ort vermittelt hat.  Es ist wie ein Geben und Nehmen. Wenn ich mich durch unbewusstes Einfühlen und Hinhören diesem Ort einfach nur hingebe, wirkt sich dies wiederum positiv auf ihn selbst aus. Oft schon hatte ich nach solch einem Aufenthalt die besten Eingebungen und Ideen – ich wurde inspiriert und kreativer - mein Geist war freier.


Wenn du den Segen eines Wallfahrtsortes suchst, so überlege vorher, was du selbst ihm bringen kannst. Es wäre schade, wenn das Empfangene nicht weiterstrahlt,

sondern zu deinem Gefangenen geworden.

(Anastasia)


(Foto: urlaubsguru)


Egal, an welchem Ort der Kraft man sich befindet, ob nun am Meer, in einer Kirche, einer Stadt, oder in der Natur, sollte man sich nicht von ihm abhängig machen, denn letztendlich geht es darum sich selbst als Ort der Kraft zu erleben, das heißt in sich selbst zu ruhen, keine Erwartungen zu haben – einfach nur zu SEIN ...


Namastè

Eure Tanja

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Kommentare: 3
  • #1

    Solange (Montag, 25 Juni 2018 17:00)

    Wiedermal einen puren Genuss dich zu lesen. Sehr eindrucksvoll und sanft geschrieben, illustriert mit treffenden Zitaten und ansprechenden Bildern. Deine Worte haben mich erreicht und bewirkt, dass ich mir jetzt Gedanken mache, welche MEINE Kraftorte sind. Ja, welche sind sie ? Rückblickend war ich schon an vielen mystischen, schönen Orten aber ab jetzt werde ich sie viel bewusster aufnehmen, mich ihnen hingeben und dankbar sein.
    Du hast mir etwas bewusst gemacht, was mir soviel geben kann. Danke Tanja !

  • #2

    Annette (Freitag, 21 September 2018 07:56)

    Hallo liebe Tanja,
    endlich habe ich mich aufgerafft Dir zu schreiben ....
    Deine Beiträge und Inspirationen berühren mich sehr , ich lese und genieße immer gerne in Deinem Blog und mache mir meine Gedanken dazu .
    Auch kann ich daraus Kraft schöpfen für mich und mein Leben ...ebenso in Deinen Yogastunden kann ich Energie tanken ...
    ( .... bin im Oktober wieder dabei )
    Danke Dir dafür , Tanja
    Lieben Gruß Annette

  • #3

    Tanja (Samstag, 22 September 2018 09:55)

    Vielen lieben Dank, Annette,
    Deine Worte berühren mich sehr. Solche Kommentare motivieren mich und ich freue mich, Dich mit meinem Blog inspierieren zu können.
    Ich bin froh darüber so liebe Menschen wie Dich in meinem Yogakurs zu haben. Durch Euch bin ich ...
    Deine Tanja