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Sind wir alle vernetzt?


(Foto: TECHBOOK)


Manchmal frage ich mich, ob ich zum Social Media-Junkie mutiert bin. Ich meine, einmal abgesehen von meinem Blog, den ich mit Leidenschaft betreibe, könnte ich mir ein Leben ohne WhatsApp vorstellen? Wohl kaum. Obwohl ich zu meiner Verteidigung sagen muss, dass ich eine der Letzten war, die sich dazu animieren ließ. Aber nur, weil mir keine andere Wahl blieb. Oder doch? Auf der einen Seite will man dazugehören auf der anderen kostet es manchmal schon Nerven. Muss man sich das wirklich antun?

 

Die antwortet lautet - Ja! Halte ich doch darüber Kontakt zu meinem engeren Umfeld. Es ist einfach nur praktisch. Wenn ich zum Beispiel meinen Yogagruppen etwas mitteilen will - kurze Info, ein Klick und alle wissen Bescheid.

 

Es gibt tatsächlich nur eine unter den Teilnehmerinnen, die dieser Community noch nicht beigetreten ist. Auch wenn ich diesbezüglich meinen Hut vor ihr ziehe, hatte ich schon das eine oder andere Mal versäumt ihr eine Nachricht mitzuteilen, weil ich sie im wahrsten Sinne des Wortes nicht auf dem Schirm hatte. Wird man vergessen, wenn man nicht in Social Media aktiv ist?


Bei Social Media geht es mehr um Soziologie und Psychologie, als um Technologie.

(Brian Solis, Digitalanalyst)


(Foto: aus dem eigenen Archiv, London)   


So mancher behauptet ja, dass Social Media faul macht. Aber, ist es nicht auch so, dass man nur noch sein Smart(I-)Phone zu zücken braucht und mit einem "bin da" oder "fahre los" ganz bequem im Auto sitzen bleiben kann, wenn man abgeholt wird oder jemanden abholen fährt? Während man früher wichtige Gespräche über das Festnetz führte, finden doch heutzutage die meisten Konversationen per WhatsApp & Co. statt.

 

Damals blieb einem gar keine andere Wahl als den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und seine wertvolle Zeit mit einem Gespräch zu "verschwenden“. Noch früher musste man sogar an eine Telefonzelle laufen, um sich mit seinem Gegenüber auszutauschen oder ein Date in der REALITÄT auszumachen, vor allem wenn man seine Ruhe dabei haben wollte.

 

Heute ist das kaum mehr vorstellbar. Wenn, dann telefoniere ich wirklich noch ganz selten über das Festnetz mit meinen nächsten Verwandten oder meiner besten Freundin.

 

Von dem einmal abgesehen, dass man via Social Media außer einer "schnellen" Nachricht schöne Bilder und Videos versenden kann, besteht auch noch die Möglichkeit alles zu liken oder zu posten, um die halbe Welt daran teilhaben zu lassen. Bedeutet dies auch mehr "Freiheit" zu gewinnen?                                      


Die freie Welt ist vernetzt - und Netze begrenzen immer die Freiheit!

 (Klaus Ender, deutscher Fotograf und Auto)


(Foto: Jam Session Topic: Social networking)


Fakt ist, Social Media sind einfach nicht mehr wegzudenken. Hierbei geht es um Methoden, die es Usern (= Nutzern) ermöglicht, sich weltweit über Medien (= Plattformen) digital zu vernetzen, um so miteinander zu kommunizieren und sich auszutauschen. Diese Plattformen unterteilen sich in verschiedene Kategorien. Nur um wenige zu nennen, handelt es sich um soziale und berufliche Netzwerke, Foren, Fotosharing (= das Herausgeben und Übertragen von digitalen Fotos im Internet), soziale Spiele, Blogs et cetera.

 

Eigentlich dürfte ich mir kein Urteil über Medien wie Facebook, Twitter und Co. bilden, da ich tatsächlich nur bei WhatsApp und Instagram mein Unwesen treibe.

 

Was den Vorreiter Facebook angeht, wie bekanntlich in 2004 von Mark Zuckerberg ins Leben gerufen und mittlerweile 2,1 Milliarden Nutzer weltweit, habe ich dennoch kein Interesse daran mich dieser Community anzuschließen. Im Zentrum von Facebook stehen Freunde und Bekannte. Ich treffe meine "wahren" Freunde lieber im realen Leben.


Einst lebten wir auf dem Land, dann in Städten und von jetzt an im Netz.

(Mark Zuckerberg im Film: The Social Network)


(Foto: Technobezz)

 

Instagram hingegen folgt mit inzwischen 800 Millionen Mitgliedern nach. Auf dieser Plattform kann man sich mit Menschen aus der ganzen Welt über alles Mögliche, im besten Fall über dieselben Interessen und Leidenschaften austauschen.

 

Man trifft aber dort nicht nur auf Gleichgesinnte, sondern auf ein riesiges Spektrum an Menschen, die etwas bewirken wollen.

Unter anderem handelt es sich hierbei um Unternehmer, Visionäre, Coaches jeglicher Art, Träumer, Weltenbummler, Traveller, Lifestyler, spirituelle Menschen, Autoren, Poeten, Essayisten und um nicht zu vergessen Blogger. Oder einfach nur Menschen, die nicht darauf aus sind so viele Follower oder Likes als möglich zu bekommen - Menschen mit Herz und Seele.

 

Zu dieser Community bin ich durch meine liebste Freundin gekommen, die schon seit 5 Jahren dort “tätig“ ist. Aber da sie meine Einstellung über Social Media kannte, hatte sie sich eben diesbezüglich hinterm Berg gehalten. Erst als ich ihr von meinem Blog berichtete, meinte sie, dass Instagram eine gute Option wäre, um mich "publik“ zu machen. Zuerst war ich skeptisch. Doch, wer wagt, gewinnt. Seitdem ich vor ca. einem Vierteljahr bei Instagram mein Profil erstellt, inzwischen einige Beiträge dazu geleistet und Follower dort habe, kann ich einfach nur sagen, dass mich diese Art von Community begeistert. An dieser Stelle möchte ich meiner lieben Freundin danken, dass sie mich dazu bewegt hat. Es bereichert mein Leben. Wer hätte das gedacht?

 

Wie auch immer, scheinbar will es nun mein Schicksal so, dass ich mich dort mit Menschen austausche und kommuniziere, die alles andere als oberflächlich sind, wie nämlich mein Vorurteil bezüglich dieser Plattformen war. Doch, auch hier ist Vorsicht geboten, denn es besteht Suchtgefahr! Es ist zwar nicht die Realität, aber diese wohlgemeinten Contents (= Medieninhalte in Massenmedien) doch von echten Menschen kreiert und deshalb auch alles so motivierend und inspirierend. Leider reicht nicht immer die Zeit all die Posts mit den tiefgründigen Zitaten und Texten gleich zu lesen, aber das hole ich dann nach und profitiere schließlich davon.

 

Was ich noch von Vorteil sehe, ist, dass ich nun endlich eine Möglichkeit gefunden habe meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Das heißt ich lasse mich nicht nur inspirieren, sondern es bereitet mir auch Spaß und Freude selbst zu inspirieren. Meine Posts überlege ich mir mit Bedacht. Dabei setze ich meinen Fantasien und Ideen keine Grenzen. Authentisch sein lautet hier die Devise.


Das Große ist nicht dies oder das zu sein, sondern man selbst zu sein.

(Sören  Kierkegaard, dänischer Philosoph, Essayist, Theologe

und religiöser Schriftsteller)


(Foto: das Gehirn.info)


Da in Social Media Menschen aus aller Welt miteinander kommunizieren, frage ich mich, was das auf sich hat mit dem "vernetzt sein“. Wie ist es möglich, dass wir alle miteinander verbunden sind? Die einfachste Antwort wäre, dass es das Zeitalter der Technik möglich macht. Geben wir dem Ganzen aber etwas Tiefgang, um nicht zu sagen Spiritualität, könnte man auch von Quantenphysik sprechen.

 

Dieses Thema ist allerdings sehr komplex. Ich will jedoch versuchen, es so kurz und verständlich wie möglich zu machen. Sonst besteht ja noch die Möglichkeit alles Weitere im Internet darüber in Erfahrung zu bringen.

 

Bei der Quantenphysik spricht man von einer sichtbaren materiellen Welt und einer unsichtbaren Welt mit unendlichen Möglichkeiten, das heißt es existiert Vieles außerhalb unserer Sinne. Der Schwerpunkt der Quantenphysik ist die Quantenverschränkung. Was bedeutet, dass wir alle miteinander verbunden sind, weil wir alle aus dem gleichen Stoff stammen. Durch diese Verbundenheit sind wir untrennbar. Wir sind füreinander und nicht gegeneinander. Wir Menschen sind für soziale Bindungen, gegenseitige Unterstützung und uneingeschränkte Liebe geschaffen. Angeblich ist die Quantenwelt unsere wahre Bestimmung. Die Quantenwelt bringt Vernetzung mit sich. Man muss sich einmal vorstellen was da für  Energien ausgetauscht werden!


Gelingt es uns, die Welt als vernetzt zu betrachten, hören wir auf alles nur in Schwarz oder Weiß zu sehen.

(Dalai Lama)


(Foto: ACG Silicon Valley)


Es ist zwar etwas beängstigend, aber früher oder später wird uns sowieso die virtuelle Realität (Wikipedia: kurz VR = Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzei computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung) einholen. Dies wäre in einem anderen Artikel zu überdenken.

 

Der Titel dazu könnte dann lauten: Big Brother is watching you. Letzten Endes kommt es im Umgang mit Social Media auf die persönliche Einstellung an. Wie schon erwähnt, gehört WhatsApp seit Längerem zu meinem alltäglichen Gebrauch. Aber dafür, dass ich bis vor noch gar nicht allzu langer Zeit ein Social Media-Gegner war, muss ich mir eingestehen, dass ich mit meinem Blog und Instagram einen Gewinn in meinem Leben habe und es mir im Moment schwer vorstellen kann darauf zu verzichten. Bei Google+ habe ich zwar auch einen Account, schaue dort aber nur sporadisch vorbei.

 

Fazit: Vielleicht kommt auch einmal wieder eine Zeit, wo ich gut und gerne ohne Social Media leben kann. Doch, ich werde mich in Zukunft nur noch kleinlaut negativ darüber äußern, bin ich diesbezüglich eines Besseren belehrt worden - auch wenn ich nach wie vor einige Communitys nicht an mich heran kommen lasse. Mein Alltag ist mit meinem Blog, WhatsApp und Instagram schon "ausgefüllt" genug. Wie das wohl jene handhaben, die in mehreren sozialen Netzwerken zugange sind? Vielleicht brauchen diese keine sozialen Kontakte mehr in der REALITÄT. Aber das ist meine Meinung.    

 

Namasté

Eure Tanja           

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Kommentare: 3
  • #1

    Solange (Donnerstag, 17 Mai 2018 16:04)

    Liebe Tanja, ich habe diesen Beitrag mehrmals gelesen und genossen. Für mich ein Meisterwerk, ehrlich. Sehr komplett, starke Ausdrucksweise, präzise Beschreibung über dieses Thema, dein persönliches Verhältnis zu Social Media interessant beschrieben, so leicht und angenehm zu lesen.
    Im Gegensatz zu dir, bin ich auch Fan von Facebook was ein Treffen mit Freunden in der Realität nicht ausschließt sondern eine Möglichkeit ist, Kontakt zu finden, zu halten mit Freunden/Bekannten aus der Vergangenheit oder von der Entfernung sehr weit weg sind.
    Ich könnte mir ein Leben ohne WhatsApp und Facebook auch nicht mehr vorstellen und frage mich oft "Wie konnte man denn früher ohne leben...."... Mit Instragram werde ich mich demnächst auch beschäftigen (denn ich wurde überzeugt ...).
    Ich bin begeistert über die weltweite Vernetzung. Alles scheint so nah und greifbar. Nur schade, dass so viele Menschen diese Platformen leider auch benutzen um ihren Hass, Diffamierungen und Betrugsabsichten zu verbreiten. Das ist leider die Kehrtseite der Medaille.

  • #2

    Tanja (Donnerstag, 17 Mai 2018 19:53)

    Herzlichen Dank, liebe Solange, das hast Du wirklich schön 'gesagt' und ehrt mich sehr. Ich finde auch, dass Social Media nicht mehr wegzudenken ist. Allerdings sollte man sich dennoch davon seine 'Auszeiten' nehmen. Wie auch sonst lautet hier das Motto: Alles in gesundem Maß.
    Alles Liebe
    Tanja

  • #3

    janineblogt.com (Montag, 11 Juni 2018 14:18)

    Wow dieser Artikel ist super geschrieben ich sehe das genauso wie du! Danke für diesen Beitrag ich glaube ich lese ihn gleich nochmal, finde den so toll!!!

    LG
    Janine _callmejeanie