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Begegnungen


Die meisten haben es wahrscheinlich schon einmal oder sogar öfter erlebt: Man trifft einen Menschen und es "funkt" einfach. Es kann der Beginn eines Flirts, einer Freundschaft oder einer Liebe sein. Bei manchen Menschen geht einem das Herz auf, wenn man ihnen begegnet, bei manchen bleibt es verschlossen. Wenn die erotische Anziehung dominiert, spürt man ein "Knistern", ohne den anderen zu berühren. So individuell wie Begegnungen zwischen zwei Menschen sind, so unterschiedlich können ihre Geschichten sein.


Jeder Mensch begegnet einmal dem Menschen seines Lebens,

aber nur wenige erkennen ihn rechtzeitig.

(Gina Kaus, österreichisch-amerikanische Schriftstellerin,) 


Gehen wir einmal vom besten Fall aus. In der Regel reichen sich zwei Menschen die Hand, wenn sie sich zum ersten Mal begegnen. Stimmt die Sympathie, haben sie eine Basis. Sie gehen eine Zeit lang zusammen denselben Weg, lernen den "wahren“ Charakter kennen, bauen Vertrauen und ein Fundament auf, was zu einer Paarbeziehung und schließlich zu einer Familie - mit oder ohne Kinder - führt.

 

Wenn sie dann noch Höhen und Tiefen gemeinsam durchstehen, leben sie glücklich und zufrieden bis, dass der Tod sie scheidet. Ende der Geschichte …

 

Bei dieser Begegnung spricht man von einer Herz-zu-Herz-Begegnung, von wahrer - LIEBE.



 Es gibt keine zufälligen Begegnungen. Jeder Mensch in unserem Leben ist entweder eine Prüfung oder ein Geschenk des Schicksals.

(Freundschaftsspruch)


Es kann aber auch anders laufen. In manchen Fällen sind diese Geschichten eben nur aus dem Märchen gegriffen. Wenn wir einmal vom ungünstigsten Fall ausgehen, wo sich zwei Menschen begegnen und schon beim Händeschütteln spüren, dass daraus nicht einmal eine Sympathie entstehen kann, legt man diese Begegnung als Erfahrung ab.


Nun gibt es noch diese Geschichte, wo man sich die Hand reicht, die Chemie stimmt und nach dem ersten Kennenlernen auch bereit ist, es miteinander zu versuchen. Man befindet sich schließlich in einer Paarbeziehung, ist nicht verheiratet, bleibt kinderlos, baut aber zusammen ein Eigenheim.

 

Nach einer längeren Zeit, um nicht zu sagen Jahren, meint einer der beiden, dass er etwas versäumt hat, oder die Beziehung langweilt ihn und/oder eine dritte Person kommt ins Spiel.

 

Egal ob daran die Midlife-Crisis, Wechseljahre oder sonstige "Launen der Natur" verantwortlich sind, das Fundament stürzt ein und es kommt, wie es kommen muss - die Trennung. Dieser Begegnung sagt man eine "wilde Ehe" nach.

 

Natürlich gibt es auch noch dieselbe Geschichte, in der geheiratet wird und Kinder kommen.  Dieses Ende ist nicht nur für die Kinder bitter. Hier spricht man von einer "missglückten Ehe“.

 

Auch wenn irgendwann einmal die daraus entstanden Wunden verheilen, bleiben aus dieser Begegnung dennoch tiefe Narben zurück.


Die heutzutage am meisten zutreffende Geschichte ist wohl diese, dass zwei nach dem Händeschütteln und "beschnuppern" erst einmal schauen wollen, wo das Ganze hinführt. Sie lassen sich auf eine Liebesbeziehung ein. Wenn nun einer nach einer gewissen Zeit, vielleicht Monate später spürt, dass er keine Gefühle mehr für den anderen aufbringen kann, so sehr er sich auch bemüht, sollte er diesen nicht länger im Dunkeln tappen lassen. Für denjenigen kommt nämlich das böse Erwachen. Obwohl man hier lieber von einem „Ende mit Schrecken, als einem Schrecken ohne Ende“ redet.

 

Aus dieser Begegnung gehen Lebensabschnittsgefährten hervor. Sie hinterlassen nur Schatten.

 

Eine andere Begegnung wäre die, dass sich zwei Menschen begegnen, sich zwar sympathisch finden und mit ein paar Treffen auch daran festhalten wollen, aber der Funke (oft nur auf einer Seite) einfach nicht überspringen will. Entweder man trennt sich dann in beiderseitigem Einverständnis, oder einer macht Ghosting oder das Ganze verläuft sich im Sand, weil es sowieso nur eine oberflächliche Geschichte war.

 

Diese Begegnung könnte man als Bekanntschaft abtun


Und dann gibt es noch eine Begegnung, die für die Ewigkeit und darüber hinaus ist.

 

Es ist die Rede von Liebe auf den ersten Blick von beiden Seiten. Da ist gleich eine unheimliche Vertrautheit und Anziehungskraft vorhanden und es werden so gewaltige Energien ausgetauscht, dass man von Anfang an merkt, füreinander bestimmt zu sein.

Diese Energien sind so gewaltig, dass man erst einmal hinterfragt, was da mit einem passiert. Aufgrund dessen trennen sich die Wege vielleicht erst einmal wieder.

 

Aber wenn beide ihre Lernaufgaben begriffen haben, kann sie nichts mehr trennen. Wollen wir einmal daran glauben.

 

Bei dieser Begegnung handelt es sich um Seelenverwandtschaft.


Manche Begegnungen sind so besonders, dass sie reine Liebe in uns erzeugen und wir keine Worte haben, nur noch Herzen (ohne Verfasser)


Welche Begegnung einem auch noch wiederfahren kann, ist die erotische. Da sprühen beim ersten Aufeinandertreffen nur so die Funken. Entweder es bleibt bei dieser einen "Begegnung“ oder man einigt sich auf ein Abenteuer. In diesem Fall muss man dann eventuell auch mit den Folgen rechnen. Denn verliebt sich einer der beiden und/oder der andere ist verheiratet, geht derjenige, der "mehr" wollte, verletzt aus dieser Geschichte heraus.

 

Gerne bezeichnet man diese Begegnung als One-Night-Stand oder Affäre.

 

Und wenn es knistert, daraus jedoch nichts weiter entsteht, war diese Begegnung nur ein Flirt.


Einmal davon abgesehen, dass man auch so den Partner fürs Leben finden kann, sind Begegnungen "online" in aller Munde. Sie sind  aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. So schaut man sich bei einer Online-Partnervermittlung um, in der Hoffnung dort vielleicht seinen anderen Teil zu finden.

 

Dass man bei Millionen Mitgliedern da aber die Stecknadel im Heuhaufen sucht, gestaltet das Ganze ziemlich schwierig.

 

Nun, wer die Wahl hat, hat die Qual. Will man dies richtig betreiben ist es doch sehr zeitaufwendig und auch anstrengend. Ansonsten kann man bei Tinder und Co. den anderen schnell nach links wegwischen.

 

 Hat man aber doch das eine oder andere erfolglose Date, verlieren manche auch schnell wieder die Hoffnung. Sie wollen dann nicht mehr in der Scheinwelt des Internets, sondern wieder in der Realität ihr Glück versuchen.

 

Diese Begegnung kann man als virtuelle abspeichern.

 

Es ist zwar selten, aber es gibt Begegnungen, die in einer Freundschaft enden. Auch wenn einer davon zu Beginn "mehr“ wollte. Nachdem man sich die Hände gereicht hat und eine Zeit lang intensiven, jedoch keinen erotischen oder romantischen Kontakt pflegt, bis man doch merkt, dass die Interessen zu weit auseinandergehen, trennen sich die Wege in Gutem. Dennoch hält man weiterhin sporadisch Kontakt und trifft sich in größeren Abständen zum Austausch.

 

Aus dieser Begegnung entsteht dann eine platonische. Hier kann man dem anderen gelassen gegenübertreten. Es ist ja schließlich "nichts passiert“.

 

Fazit: Jede Begegnung hat ihre eigene Geschichte. Manche Begegnungen können sogar lebensverändernd sein. Man spricht von „life changing“. Dass wohl am bekanntesten Zitat dazu lautet:


Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.

  (Guy de Maupassant)



Namasté

Eure Tanja

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Kiki (Dienstag, 27 Februar 2018 09:57)

    Sehr schön geschrieben.Man merkt aber sofort,dass du aus Erfahrung sprichst und manches einfach noch „zu tief“ sitzt. Aber so lernen wir aus „verschiedenen“ Begegnungen mit den Leuten und ihren Lebens-und Liebesgeschichten umzugehen,ohne dass man ein oder anderen verurteilt. Begegnungen machen unsere Seele tiefe und das Herz offener.

  • #2

    janineblogt.com (Dienstag, 27 Februar 2018)

    Wow, einfach nur Wow! Wahnsinns Beitrag und so toll beschrieben! Ich bin hin und weg!
    Und ich habe fast alle Begegnungen selbst erlebt und habe nun meinen Seelenpartner ein meiner Seite. Märchen können wahr werden! Danke für diesen tollen Beitrag.

    LG
    Janine
    (_callmejeanie auf Instagram)